Was ist das? - Definition
Beim Erythrasma handelt es sich um eine oberflächliche Hautentzündung, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Sie tritt vor allem im Bereich der Oberschenkelinnenseiten und der Leiste, seltener in der Analregion und den Achselhöhlen, bei Frauen auch unter der Brust auf. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Das Erythrasma ist kaum ansteckend.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Das Erythrasma entsteht, wenn sich eine bestimmte Bakterienart ("Corynebacterium minutissimum") in der obersten Hautschicht vermehrt. Dies kann dann geschehen, wenn die Haut aufgeweicht und/oder die natürlicherweise vorhandene Bakterienbesiedlung der Haut (physiologische Bakterienflora) verändert ist. Die Ursachen hierfür sind oft starkes Schwitzen sowie das Aneinanderreiben von Hautfalten. Patienten mit starkem Übergewicht sind häufiger betroffen. Aber auch Kleidung, die keinen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch zulässt, kann die Entstehung eines Erythrasmas begünstigen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das Erythrasma ist charakterisiert durch scharf begrenzte, hellbraune bis hellrote Flecken, die eine leicht schuppende Oberfläche haben. Sie rufen normalerweise keine Beschwerden hervor, Juckreiz ist selten. Die Hautveränderungen befinden sich bevorzugt an den Innenseiten der Oberschenkel, seltener in den Achselhöhlen und bei Frauen unter der Brust.
Für den Arzt ist die karminrote Fluoreszenz im UV-A-Licht ein ganz charakteristisches Zeichen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Erythrasma kann nach korrekter Diagnose durch den Arzt gut behandelt werden.
Wichtig ist eine gute Körperpflege; insbesondere Hautfalten sollten sorgfältig trocken gehalten werden, damit es nicht erneut zu einer Aufweichung der Haut und nachfolgender Infektion kommen kann.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Intertrigo ("Wolf", Wundsein) und intertriginöse Mykose können an den gleichen Körperstellen auftreten wie das Erythrasma. Dabei handelt es sich um rote, oft juckende und brennende Herde in Hautfalten, die ebenfalls durch Aufweichen der Haut und durch Reibung entstehen. Von intertriginöser Mykose spricht man, wenn Hautpilze an der Erkrankung beteiligt sind.
Eine exakte Diagnose kann nur der Hautarzt stellen.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Eine gute, aber nicht übertriebene Körperhygiene mit seifenfreien, parfümfreien Waschlotionen erhält das natürliche Bakterienschutzschild der Haut.
- Kleidung aus atmungsaktiven Materialien, die nicht zu eng anliegt, sorgt für einen optimalen Feuchtigkeitsaustausch auf der Hautoberfläche.
- Eventuell vorhandene Hautfalten sollten stets gut trocken gehalten werden, hilfreich kann hier die Verwendung von unparfümiertem Körper- oder Babypuder sein.
Bearbeitungsstand: 30.04.2012
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.