Dr. Karen Zoufal
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12.10.2021
Daten von mehr als 1.000 Städten in 31 europäischen Ländern zeigen, dass 62 Prozent der Bevölkerung in Gebieten mit weniger Grünflächen als empfohlen leben. Dieser Mangel ist mit 42.968 frühzeitigen Todesfällen verbunden – das sind mehr als zwei Prozent aller Todesfälle durch natürliche Ursachen.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Grünflächen sehr ungleichmäßig über europäische Städte verteilt sind, wobei die Sterblichkeit, die auf zu wenige Grünflächen zurückzuführen ist, je nach Stadt zwischen null und 5,5 Prozent aller natürlichen Todesfälle liegt“, sagte Evelise Pereira, Forscherin am Institut für globale Gesundheit in Barcelona.
Die höchsten Sterblichkeitsraten aufgrund fehlender Grünflächen waren in Städten in Griechenland, Osteuropa, den baltischen Republiken und Italien sowie vielen europäischen Hauptstädten zu beobachten. Die Hauptstädte mit den höchsten Sterblichkeitsraten waren Athen, Brüssel, Budapest, Kopenhagen und Riga. In Deutschland liegen Berlin, Hamburg, Köln und München an der Spitze der vermeidbaren Todesfälle. Das Städteranking ist unter www.isglobalranking.org einsehbar.
„Diese Studie bietet einen Überblick, der zeigt, dass es noch viel zu tun gibt, um Städte wieder grüner zu machen, und dass sich die Sterblichkeitsrate noch weiter senken ließe, wenn wir ehrgeizigere Ziele als die Empfehlungen der WHO festlegen würden“, sagte Mark Nieuwenhuijsen, Direktor am Institut für globale Gesundheit. Die WHO empfiehlt, dass eine Grünfläche von mindestens 0,5 Hektar nicht weiter als 300 Meter Luftlinie von jedem Haus entfernt sein sollte.
Quelle: DOI 10.1016/S2542-5196(21)00229-1