13.06.2013
Diese Vorstellung steht damit in Kontrast zur bisher vorherrschenden "Großmutter-Theorie". Diese besage, dass die Menopause ältere Frauen davor schütze, noch bis ins hohe Alter Kinder zu bekommen, so die Forscher im Fachmagazin PLOS Computional Biology. Zudem erlaubten die Wechseljahre älteren Frauen, ihre eigenen Kinder beim Aufziehen der Enkelkinder zu unterstützen, wodurch das Überleben der Sippe gesichert werde.
Aus evolutionärer Sicht mache diese Theorie jedoch keinen Sinn, sagt Rama Singh von der McMaster University in Hamilton, Kanada. Die Entstehung von Unfruchtbarkeit stehe nämlich der Idee der natürlichen Selektion entgegen. Normalerweise werde in der Evolution nach Fruchtbarkeit ausgesiebt, so Singh. "Unsere Theorie besagt: Wenn Frauen ihr ganzes Leben lang Kinder bekommen könnten und Männer keine altersbezogenen Vorlieben in Bezug auf ihre Partnerin hätten, könnten Frauen wie Männer ein Leben lang fruchtbar sein", sagt Singh. Die Entwicklung der Menopause sei in diesem Fall also eine unfreiwillige Folge der natürlichen Selektion. Sie sei keine Veränderung, die das Überleben einer Art verbessere, sondern eine Veränderung, die lediglich anerkenne, dass Fruchtbarkeit bei Frauen ab einem gewissen Alter überflüssig sei.
Der Forscher hatte gemeinsam mit Kollegen ein Computermodell entwickelt, das anhand von Simulationen zeigt, wie die männliche Vorliebe für jüngere Frauen zu einer Häufung von Mutationen im Erbgut geführt haben könnte, die ihrerseits nachteilig für die weilbliche Fruchtbarkeit gewesen und daher zur Entstehung der Menopause beigetragen haben könnten.
hh