23.04.2015
Selbst wer erst im Alter über 60 mit dem Rauchen aufhört, senkt sein Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall bereits innerhalb weniger Jahre erheblich. Das bestätigten Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum jetzt mit Daten von insgesamt über einer halben Million Menschen aus Europa und den USA.
Raucher versterben im Mittel fünfeinhalb Jahre früher an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung als lebenslange Nichtraucher. Bei Ex-Rauchern sind es dagegen nur noch knapp über zwei Jahre. Nach einem Rauchstopp geht das Herz-Kreislauf-Risiko kontinuierlich zurück. Schon in den ersten fünf Jahren nach der letzten Zigarette sinkt es messbar. Auch für Menschen, die es erst nach ihrem 60. Geburtstag schaffen, das Rauchen aufzugeben, bringt der Tabakverzicht deutliche Gesundheits-Vorteile. Die Heidelberger Wissenschaftler fanden heraus: Je länger der Rauchstopp zurückliegt, desto deutlicher sinkt das Risiko der Ex-Raucher, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu versterben.
"Es ist also nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Selbst Menschen in der höchsten Altersgruppe profitieren gesundheitlich noch sehr davon“, sagt Studienleiter Professor Dr. Hermann Brenner. „Viele Herzinfarkte und Schlaganfälle mit all ihren schwerwiegenden Folgen ließen sich so verhindern.“ Für die Übersichtsarbeit hatte die Epidemiologin Dr. Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum 25 Einzelstudien analysiert. Insgesamt wertete sie die Daten von über einer halben Million Menschen im Alter von 60 Jahren und darüber aus.
DKFZ/RF