22.07.2016
Raucher, die versuchen, ihrem Laster zu entsagen, trinken häufig auch weniger Alkohol. Zu diesem Ergebnis kamen britischer Forscher, die den Zusammenhang zwischen Rauchen und Alkohol untersuchten.
Wie sich bei einer Befragung von über 31.000 Briten zeigte, tranken Menschen, die in der Woche zuvor aufgehört hatten zu rauchen, auch weniger Alkohol. Außerdem neigten sie weniger häufig zu Alkoholexzessen und fielen eher in die Kategorie „leichte Trinker“. Das berichten Jamie Brown vom University College London und Kollegen in der Fachzeitschrift Biomed Central (BMC) Public Health. Das Ergebnis widerspreche der häufig geäußerten Meinung, dass angehende Nichtraucher mehr trinken, um das Fehlen der Zigarette zu kompensieren, sagt Brown.
Dass Alkohol und Rauchen irgendwie zusammenhängen, kennen viele Raucher vermutlich aus Erfahrung: So gibt es häufig Situationen, bei denen die Zigarette dazugehört – zum Beispiel zum Glas Wein oder zum Bier. Und mit einer weiteren Zigarette schmeckt oft auch das nächste Glas viel besser. Wenn es um das Aufhören geht, sind den Forschern zufolge verschiedene Szenarien denkbar: Es sei möglich, dass Ex-Raucher versuchen, Alkohol zu vermeiden, weil dieser mit dem Risiko eines Rückfalls in Zusammenhang steht. Es könnte aber auch sein, dass Menschen, die generell weniger Alkohol trinken, auch eher versuchen, das Rauchen aufzugeben. Auch könnten Gesundheitsprobleme bewirken, dass Raucher versuchen, beides zu reduzieren. „Noch können wir die Richtung der Kausalität nicht bestimmen“, sagt Brown. Weitere Forschungsarbeiten seien nötig, um festzustellen, ob der Versuch eines Rauchstopps dem Versuch, den Alkoholkonsum zu reduzieren, vorausgehe oder umgekehrt.
HH