01.04.2016
Erhielten Mädchen zusätzlichen Unterricht in Mathematik, verbesserten sich ihre Leistungen – und zwar nicht nur in Mathematik, sondern auch im Fach Italienisch. Letzteres könne auf gesteigerte Motivation und mehr Selbstvertrauen der Mädchen zurückzuführen sein, vermuten die Forscher. Für Jungen waren Extrastunden dagegen nicht immer besser, berichten die Studienautoren Elena Claudia und Giovanni Abbiati Meroni vom Joint Research Centre der Europäischen Kommission in Italien im Fachblatt Education Economics. Bekamen Jungen zusätzlichen Unterricht in Italienisch, hatten sie zwar mehr Spaß an dem Fach, wurden aber nicht besser darin. Im Gegenzug sanken ihre Leistungen in Mathematik ab. Die Wissenschaftler vermuten, dass Jungen den Extraunterricht in Italienisch als Ersatz für die Zeit ansahen, die sie normalerweise zu Hause zum Üben aufwenden würden – auch für Mathematik. Mädchen würden dagegen die zusätzliche Unterrichtszeit eher als Ergänzung zu dem sehen, was sie zu Hause für die Schule tun.
Für die Studie hatten Schulkinder im Alter zwischen 10 und 11 Jahren aus über 300 Schulen in Süditalien Extraunterricht in Mathematik und Italienisch bekommen. Da Mädchen als besser in humanistischen Disziplinen gelten und Jungen in mathematischen, wollten die Forscher herausfinden, wie sich Zusatzunterricht in den vermeintlich schwächeren Fächern bei den unterschiedlichen Geschlechtern auswirkt.
HH