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23.09.2022
In den Dürrejahren 2018 und 2019 war der Blutwert eines Vitamin-D-Vorläufers im Median um 10 nmol/Liter höher als in den vier Vorjahren ohne Extremsommer. Dadurch verringerte sich der Anteil von Patientinnen und Patienten mit schlechter Vitamin-D-Versorgung um 10 Prozent. Das zeigten Messwerte von über 13.000 Personen, deren Vitamin-D-Spiegel im Zentrallabor der Universitätsmedizin Halle bestimmt worden war.
Der Forschungsansatz geht auf einen aufmerksamen Mitarbeiter des Labors zurück: „Eines Tages fiel mir auf, dass der Mittelwert des Vitamin-D-Vorläufers 2018 im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen ist. Als sich der Effekt auch 2019 gezeigt hatte, wurden wir neugierig.“, erklärt Studienautor Dr. Bernhard Kraus, Klinischer Chemiker des Labors. In der Studie haben Kraus und sein Team Vitamin-D-Messwerte aus sechs Jahren zusammengetragen und mit den tatsächlichen Sonnenstunden vom Deutschen Wetterdienst abgeglichen.
Der Vitamin-D-Bedarf wird größtenteils über die körpereigene Produktion in der Haut gedeckt. Dafür braucht es UV-B Strahlung aus dem Sonnenlicht, die in unseren Breitengraden nur von März bis Oktober ausreichend zur Verfügung steht.
Wer seine Werte genau kennen will, muss die Konzentration des Vitamin-D-Vorläufermoleküls in seinem Blut bestimmen lassen. Ab einem Wert unter 50 nmol/Liter gilt die Versorgung als suboptimal, unter 30 nmol/Liter als mangelhaft. Zu niedrige Werte können sich unter anderem negativ auf die Knochengesundheit auswirken.
Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0242230