14.10.2016
Forscher der University of Edinburgh hatten 170 Cannabis-Raucher mit 114 Tabak-Rauchern verglichen. Wie eine spezielle Röntgen-Untersuchung zeigte, war die Knochendichte bei Studienteilnehmern, die regelmäßig größere Mengen Cannabis konsumierten, um etwa fünf Prozent geringer als bei Zigaretten-Rauchern. Außerdem traten Knochenbrüche bei Teilnehmern, die viel Cannabis konsumierten, häufiger auf als bei Nicht-Konsumenten. Bei moderatem Cannabis-Konsum zeigte sich dieser Zusammenhang jedoch nicht, wie die Forscher im Fachblatt The American Journal of Medicine berichten. Als Viel-Raucher definierten die Wissenschaftler Personen, die 5.000-mal oder häufiger in ihrem Leben Cannabis geraucht hatten. In ihrer Studie lag der Durchschnitt für starke Cannabis-Raucher allerdings bei mehr als 47.000-mal. Moderate Nutzer hatten die Droge um die 1.000-mal geraucht.
Des Weiteren fanden die Wissenschaftler heraus, dass das Körpergewicht bei Teilnehmern, die oft und viel Cannabis konsumierten, geringer war. Gleiches galt für den Body-Mass-Index (BMI). Das ist insofern erstaunlich, als das Rauchen von Cannabis als appetitsteigernd gilt. In größeren Mengen konsumiert und über einen längeren Zeitraum könne Cannabis den Appetit reduzieren, so die Forscher. Sie vermuten, dass das geringere Gewicht möglicherweise zur Abnahme der Knochendichte beiträgt. Menschen, die regelmäßig größere Mengen an Cannabis konsumierten, könnten zudem später ein erhöhtes Risiko für Osteoporose haben. „Wir wissen schon seit einiger Zeit, dass die Cannabis-Komponenten die Funktion von Knochenzellen beeinflussen können“, sagt Forschungsleiter Professor Stuart Ralston. „Doch bis jetzt hatten wir keine Vorstellung davon, was das für Menschen, die regelmäßig Cannabis nutzen, bedeuten kann.“
HH