Dr. Karen Zoufal
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21.04.2021
Junge Ratten, die mit stark verarbeiteten Nahrungsmitteln gefüttert wurden, wuchsen verzögert und wiesen eine geringere Knochendichte auf. In Bereichen, die für das Knochenwachstum wichtig sind, fanden die Forscher zudem vermehrt Knorpel. Spezielle Untersuchungen zur Genaktivität der Knorpelzellen wiesen ebenfalls darauf hin, dass Junk Food die Knochenentwicklung beeinträchtigte. Diese erste umfassende Studie über die Wirkung von Fast Food auf die Skelettentwicklung wurde in der Zeitschrift „Bone Research“ veröffentlicht.
Das Team wiederholte die Versuche mit einer etwas realistischeren Ernährungsweise, indem sie 30 Prozent gesunde und 70 Prozent stark verarbeitete Lebensmittel fütterten. Auch damit kam es zu einer Minderung der Knochendichte, auch wenn weniger Knorpelbildung in den Wachstumsplatten stattfand. Die Forscher folgern daraus, dass sich stark verarbeitete Lebensmittel auch dann negativ auf das Skelettwachstum auswirken, wenn immerhin ab und zu gesundes Essen auf dem Speiseplan steht.
Diese Ergebnisse sind für Kinder und Jugendliche von Bedeutung, die regelmäßig Fast Food essen: Schätzungen zufolge stammen laut den Studienautoren 70 Prozent ihres Kalorienverbrauchs aus stark verarbeiteten Lebensmitteln. Dabei handelt es sich um Produkte, die mehrere Verarbeitungsstufen durchlaufen und viele „leere Kalorien“ enthalten. Sie sind allgemein beliebt, weil sie billig und leicht verfügbar sind und direkt aus der Verpackung gegessen werden. Die Verbreitung dieser Produkte hat zu einer Zunahme von Fettleibigkeit und Stoffwechselerkrankungen beigetragen.
Quelle: 10.1038/s41413-020-00127-9