Dr. Karen Zoufal
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09.03.2021
Smartphones sind heutzutage aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Weltweit zeigen immer mehr Menschen sogar Anzeichen einer Abhängigkeit von den Geräten. Wie ausgeprägt dies tatsächlich ist, zeigt eine Umfrage unter 1.043 Studierenden des King's CollegeLondon: 406 von ihnen erfüllten Kriterien einer Abhängigkeit vom Smartphone, dies entspricht einem Anteil von 39 Prozent.
Dabei war die Zeit am Bildschirm nicht unbedingt entscheidend: Charakteristisch für eine Sucht ist vielmehr das Gefühl, dass der Gebrauch des Handys außer Kontrolle geraten ist oder die Angst, dass das Gerät nicht zugänglich sein könnte. Auch wenn das Smartphone davon abhält, wichtige Termine wahrzunehmen oder die täglichen Pflichten ordnungsgemäß zu erfüllen, besteht die Gefahr, dass es sich um eine Abhängigkeit handelt.
Smartphones stören den Schlaf
Die Forscher beobachteten, dass Smartphones auch zu Schlafmangel beitrugen. 69 Prozent derjenigen, die Anzeichen von Sucht hatten, bekamen zu wenig Schlaf. Unter denjenigen, die nicht zur Suchtgruppe gehörten, waren es 57 Prozent. Oft war dies auf den Gebrauch der Handys zurückzuführen. Die Umfrageergebnisse wurden bei „Frontiers in Psychiatry“ veröffentlicht.
Derzeit gibt es für die bedenkliche Nutzung von Smartphones noch keine eigene Suchtkategorie. Die Wissenschaftler halten dies jedoch für sinnvoll und rufen dazu auf, dass in diesem Bereich mehr Forschung betrieben werden sollte, um die Ergebnisse zu untermauern und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Quelle: 10.3389/fpsyt.2021.629407