Dr. Karen Zoufal
|
02.07.2021
Eine veränderte Ernährung könnte Millionen von Menschen mit Migräne helfen: Wer viel fetten Fisch isst, leidet seltener unter Kopfschmerzattacken als Migränepatienten, die sich mit mehr pflanzlichen Fetten ernähren. Diese Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „BMJ“ veröffentlicht.
Eine Ernährungsweise mit weniger Pflanzenöl und mehr fettem Fisch verringerte die täglichen Stunden mit Kopfschmerz und die Kopfschmerztage pro Monat. Blutproben dieser Teilnehmergruppe wiesen auch niedrigere Werte von Biomarkern auf, die mit Schmerzen zusammenhängen. Chris Ramsden von der Universität North Carolina sagte: „Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass Lebensmittel die Schmerzwege beeinflussen können.“ Trotz selteneren und schwächeren Kopfschmerzen empfanden die Teilnehmer ihre allgemeine Lebensqualität jedoch nur als geringfügig verbessert.
Schon zuvor hatte das Forschungsteam festgestellt, dass eine geringerer Verzehr von Linolsäure – einer mehrfach ungesättigten Fettsäure, die in Mais-, Soja- und anderen Pflanzenölen vorkommt –Schmerzen lindern könnte. Dies konnten sie nun in ihrer aktuellen Studie bestätigen.
Weltweit leiden mehr als vier Millionen Menschen an chronischer Migräne mit Kopfschmerzen an mindestens 15 Tagen pro Monat. Über 90 Prozent der Betroffenen sind während eines Anfalls, der Stunden bis mehrere Tage dauern kann, nicht in der Lage, normal zu arbeiten oder ihrem Alltag nachzugehen. Frauen im Alter zwischen 18 und 44 Jahren sind besonders anfällig für Migräne. Medikamente lindern die Schmerzen oft nicht ausreichend, können aber unerwünschte Nebenwirkungen wie Benommenheit haben oder abhängig machen.
Quelle: DOI 10.1136/bmj.n1448