Dr. Karen Zoufal
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15.10.2020
Fast jeder vierte Erwachsene in Europa hat eine Fettleber, die nicht durch Alkohol bedingt ist. Es ist bekannt, dass fortgeschrittene Stadien solch einer Fettleber das Risiko für einen vorzeitigen Tod deutlich erhöhen. Eine große Studie aus Schweden zeigt nun, dass auch leichte Fettleber-Erkrankungen gefährlich sind.
Eine Auswertung der Befunde von mehr als 10.000 Personen mit einer nicht durch Alkohol bedingten Fettleber ergab, dass alle Stadien mit einem durchschnittlich um 39 Prozent höheren Risiko für einen vorzeitigen Tod verbunden waren, wobei die Sterberate mit dem Schweregrad der Erkrankung stieg. Die Todesfälle wurden hauptsächlich durch Leberzirrhose und Krebs abseits der Leber verursacht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Gut“ veröffentlicht.
Die Studienautoren weisen darauf hin, dass die Anzahl der Menschen mit dieser Erkrankung zunimmt und fordert Strategien für das Gesundheitssystem, um dem zu begegnen. Der Grund für nichtalkoholische Fettlebererkrankungen ist oft starkes Übergewicht. Eine Fettleber ist die häufigste Ursache für chronische Lebererkrankungen in westlichen Ländern.
Für die Studie nutzten die Forscher Daten der ESPRESSO-Kohorte (Epidemiology Strengthened by Histopathology Reports in Sweden), für die Ergebnisse aus Gewebeuntersuchungen von mehr als zwei Millionen Menschen mit landesweiten schwedischen Registern verknüpft wurden.
Quelle: DOI 10.1136/gutjnl-2020-322786