16.10.2012
Schlaflose Nächte wirken sich nicht nur auf die Gehirnfunktionen negativ aus. Sie haben auch einen schlechten Einfluss auf die Fettzellen des Körpers. Das könne Folgen für die Gesundheit haben, berichten US-Forscher im medizinischen Fachblatt Annals of Internal Medicine.
Fettzellen übernehmen eine wichtige Aufgabe im Körper: Das Fettgewebe speichert Energie und stellt diese bei Bedarf wieder bereit. Im Speichermodus ziehen sie Fettstoffe wie Fettsäuren und Lipide aus dem Blutkreislauf, die sonst schädlich auf andere Gewebe wirken könnten. Damit sie richtig funktionieren, müssen die Fettzellen jedoch effizient auf Insulin reagieren – ein Hormon, das für den Energiehaushalt eine wichtige Rolle spielt. Andernfalls verbleiben die Fettstoffe im Kreislauf, was Probleme nach sich ziehen kann, so die Forscher.
Die Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass Fettzellen ausreichend Schlaf benötigen, um richtig zu funktionieren. Schlafmangel reduziert ihre Fähigkeit, auf Insulin zu reagieren. Schon vier Tage mit zu wenig Schlaf verringerte die Insulin-Reaktion des Körpers um 16 Prozent. Auf molekularer Ebene fanden die Forscher heraus, dass die Insulin-Empfindlichkeit von Fettzellen bei Schlafmangel um etwa 30 Prozent sank. Dies bedeutet, dass "müde Fettzellen" deutlich schlechter auf Insulin reagieren, als "ausgeschlafene Fettzellen". Ist die Steuerung des Energiehaushalts dauerhaft gestört, könne dies zu Gewichtszunahme, Diabetes und anderen Gesundheitsproblemen führen, so die Wissenschaftler.
HH