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21.11.2024
Die Fähigkeit, auf einem Bein zu stehen, nimmt mit dem Alter rasant ab – zumindest, wenn man nicht gegensteuert. Das zeigt eine aktuelle Studie im Fachjournal Plos One. Während jüngere Erwachsene problemlos 30 Sekunden auf einem Bein stehen können, sinkt diese Zeit bei älteren Menschen deutlich. Vor allem bei Menschen über 65 Jahren treten Schwierigkeiten auf, die den Studienautoren zufolge durch den allgemeinen Rückgang der Muskelmasse und eine verminderte Nervenreaktion bedingt sind.
Was sagt der Einbeinstand über die Gesundheit aus?
Wie lange man auf einem Bein stehen kann, gilt auch als einfach durchzuführender Test für die Sturzgefährdung: Wer es nur kurz schafft, auf einem Bein zu stehen, hat ein deutlich erhöhtes Risiko für Stürze, die bei älteren Menschen oft schwerwiegende Folgen wie Knochenbrüche oder längere Krankenhausaufenthalte nach sich ziehen. Nach Angaben des British Journal of Sports Medicine steigt zudem das Risiko, innerhalb der nächsten zehn Jahre zu sterben, um fast das doppelte, wenn man in der Lebensmitte oder im höheren Alter nicht mindestens zehn Sekunden lang auf einem Bein stehen kann.
So lange sollten Sie auf einem Bein stehen können
Der britische Gesundheitsdienst (National Health Service) gibt in einem Artikel Richtwerte für die Zeit an, die man mindestens auf einem Bein stehen können sollte:
- zwischen 18 und 39 Jahren: mindestens 43 Sekunden
- zwischen 40 und 49: mindestens 40 Sekunden
- zwischen 50 und 59: mindestens 37 Sekunden
- zwischen 60 und 69: mindestens 30 Sekunden
- zwischen 70 und 79: mindestens 18,5 Sekunden
- ab 80 Jahren: mindestens 5 Sekunden
Training verbessert das Gleichgewicht
Die gute Nachricht: Gleichgewicht und Stabilität lassen sich trainieren, und zwar in jedem Alter. Regelmäßige Übungen wie der Einbeinstand, Tai-Chi oder Yoga können das Gleichgewicht deutlich verbessern. Auch Kräftigungsübungen für die Bein- und Rumpfmuskulatur spielen eine entscheidende Rolle. Experten empfehlen, den Einbeinstand in den Alltag zu integrieren, beispielsweise beim Zähneputzen oder Kochen. Wer sich dabei sehr unsicher fühlt, sollte in der Nähe einer Wand üben, um sich bei Bedarf festhalten zu können. Bereits wenige Minuten Training pro Tag können langfristig einen Unterschied machen.
Quellen: DOI 10.1371/journal.pone.0310764, NHS Suffolk and North East Essex Integrated Care Board (ICB), aufgerufen am 21.11.2024