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06.06.2024
Hormonelle Veränderungen im Monatszyklus wirken sich auch beim Sport aus. Frühere Studien haben zum Beispiel ergeben, dass sich Frauen in der Zeit zwischen Eisprung und Menstruation häufiger verletzen. Nun deuten weitere Forschungsergebnisse an, dass sie während der Periode besonders schnell reagieren und weniger Fehler machen.
Die Reaktionszeiten und Fehlerraten von 241 Teilnehmerinnen, die im Abstand von 14 Tagen Tests absolvierten, waren während der Menstruation geringer, obwohl die Frauen sich insgesamt schlechter fühlten und auch eine geringere Leistung von sich selbst erwarteten. So war beispielsweise ihr Timing bei einer Aufgabe mit bewegten Bällen im Durchschnitt um 12 Prozent genauer, und bei einer anderen Aufgabe machen sie 25 Prozent weniger Fehler.
In einer späteren Zyklusphase waren die Frauen bei der Ballaufgabe 10 bis 20 Millisekunden langsamer – doch bereits 10 Millisekunden können darüber entscheiden, ob es bei einem Zwischenfall zu einer leichten Verletzung oder zu einer Gehirnerschütterung kommt.
Dr. Flaminia Ronca vom University College London sagte: „Überraschend ist, dass die Leistung der Teilnehmerinnen während ihrer Periode besser war. Das stellt die Annahmen von Frauen und vielleicht der Gesellschaft im Allgemeinen über ihre Fähigkeiten zu dieser bestimmten Zeit des Monats in Frage. Ich hoffe, dass dies eine Grundlage für eine positive Wahrnehmung der Sportlerinnen ist: Wie wir uns fühlen, spiegelt nicht immer unsere Leistung wider.“
Die Idee für die in „Neuropsychologia“ veröffentlichte Studie ist der Forschungsgruppe gekommen, weil Profi-Fußballerinnen zu bestimmten Zeiten des Menstruationszyklus häufiger von Verletzungen und Problemen mit dem Timing berichteten. Die Forschungsgruppe hat daraufhin speziell auf die Situation im Sport zugeschnittene Tests entwickelt.
Quelle: DOI 10.1016/j.neuropsychologia.2024.108909