Dr. Karen Zoufal
|
27.05.2021
Nicht nur die Lebenserwartung ist gestiegen, sondern auch die Dauer, in der Frauen Kinder bekommen können: Vor 60 Jahren war die durchschnittliche Dauer zwischen erster und letzter Monatsblutung bei Frauen etwa zwei Jahre kürzer als heute. Das berichteten Forscher in der Fachzeitschrift „JAMA“.
Die Zeit zwischen erster und letzter Regelblutung bei Frauen betrug zwischen 2015 und 2018 im Durchschnitt 37,1 Jahre. In den Jahren 1959 bis 1962 waren es nur etwa 35 Jahre, wie die Auswertung von Daten aus mehreren Gesundheitsumfragen in den USA zeigte. Der Zugewinn von zwei Jahren kommt zum durch ein früheres Einsetzen der Periode zustande: Heutzutage bekommen Mädchen im Schnitt mit 12,7 Jahren ihre erste Monatsblutung, vor 60 Jahren lag das Alter bei 13,5 Jahren. Außerdem kommen die Frauen heute durchschnittlich eineinhalb Jahre später in die Menopause (49,9 Jahre im Vergleich zu 48,4 Jahren).
Pille kann den Beginn der Wechseljahre verzögern
Armut, Rauchen und eine Hormontherapie waren den Daten zufolge mit einem früheren Beginn der Wechseljahre und einer kürzeren fruchtbaren Lebensspanne verbunden, während eine längere Ausbildung und die Verwendung von oralen Verhütungsmitteln mit einem späteren Eintritt in die Wechseljahre einhergingen.
Die Wissenschaftler räumen ein, dass ihre Ergebnisse sich auf die Auswertung der Angaben von knapp 7800 Frauen im Alter zwischen 40 und 74 Jahren stützen – was für eine epidemiologische Studie recht wenig ist. Dennoch steht das Resultat im Einklang mit Studien aus anderen Industrieländern, die darauf hinweisen, dass sich der Eintritt der Menopause bei Frauen nach hinten verschoben hat.
Quelle: DOI 10.1001/jama.2021.0278.