24.02.2020
In der internationalen Zeitschrift „Fertility and Sterility“ berichten die Forscher, dass 50,2 Prozent der jungen australischen Frauen irgendeine Form von sexuell bedingtem Stress hatten, zum Beispiel fühlten sie sich schuldig, verlegen oder unglücklich wegen ihres Sexuallebens. Bei 20,6 Prozent von ihnen lag mindestens eine sexuelle Funktionsstörung vor. Am häufigsten äußerte sich diese mit elf Prozent in einem geringen sexuellen Selbstwertgefühl. Weitere häufige Probleme waren fehlende Erregung (9 Prozent), Lustlosigkeit (8 Prozent) und Orgasmusschwierigkeiten (7,9 Prozent).
Medikamente können das Sexleben beeinflussen
20 Prozent der befragten Frauen nahmen Psychopharmaka (z. B. Antidepressiva) ein, was mit einer schlechteren sexuellen Funktion verbunden war. Für die Antibabypille konnte dagegen kein Zusammenhang gefunden werden. Frauen, deren Selbstwertgefühl stark von ihrem Aussehen abhing, gaben an, beim Intimkontakt weniger durchsetzungsfähig und selbstbewusst zu sein und eine geringere sexuelle Befriedigung zu erfahren.
„Sexuelles Wohlbefinden wird als grundlegendes Menschenrecht anerkannt. Es ist sehr besorgniserregend, dass eine von fünf jungen Frauen eine offensichtliche sexuelle Dysfunktion und die Hälfte aller Frauen in dieser Altersgruppe sexuell bedingte persönliche Probleme hat“, kommentierte Susan Davis, Professorin für Frauengesundheit an der Monash University, die Ergebnisse.
Für die Studie füllten 6986 Frauen im Alter von 18 bis 39 Jahren einen Fragebogen aus. Etwa ein Drittel von ihnen war ledig. Knapp 70 Prozent hatten angegeben, in den 30 Tagen vor der Studie sexuell aktiv gewesen zu sein.
ZOU