19.04.2016
Die größten Auswirkungen fanden die Forscher auf die von den Teilnehmern empfundene Müdigkeit, Stimmung und Anstrengung. Dies galt für Frauen wie Männer gleichermaßen. Auswirkungen auf das Arbeitsgedächtnis und die zeitliche Verarbeitung fielen dagegen nicht ganz so stark aus. Bei Frauen schwankte allerdings die Leistungsfähigkeit durch die Verschiebung des Tag-Nacht-Rhythmus stärker. Besonders in den frühen Morgenstunden waren sie geistig weniger fit, berichten die Forscher im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Dies entspreche im realen Leben dem Ende einer Nachtschicht, so die Forscher.
Die Ergebnisse könnten für bestimmte Berufsgruppen, in denen Nachtschichten üblich sind, wichtig sein: zum Beispiel für Krankenschwestern, Sicherheitspersonal oder Polizistinnen. Die Forscher fordern daher, dass in Studien, die die Auswirkungen eines verschobenen Tag- und Nacht-Rhythmus untersuchen, beide Geschlechter vertreten sein sollten. Im Schlafforschungszentrum der University of Surrey hatten die Wissenschaftler 16 Männer und 18 Frauen in einen künstlichen 28-Stunden-Tag versetzt. Damit entkoppelten sie den Schlaf-Wach-Zyklus der Teilnehmer vom natürlichen 24-Stunden-Zyklus des Gehirns, ähnlich wie bei einem Jetlag oder einer Nachtschicht. In der Wachphase unterzogen sich die Teilnehmer alle drei Stunden einer Reihe von Tests, zum Beispiel zur Aufmerksamkeit, dem Arbeitsgedächtnis oder der motorischen Kontrolle. Zusätzlich bewerteten sie mit Hilfe von Fragebögen ihr persönliches Empfinden.
HH