13.01.2012
Biologen kennen das aus dem Tierreich: Sind Weibchen rar, legen sich die männlichen Tiere einer Gruppe besonders ins Zeug, um ihre Konkurrenten auszustechen. Schließlich will man bei der Fortpflanzung zum Zuge kommen. Dass Männer da nicht viel anders ticken, und nur mit anderen Mittel kämpfen, vermuteten Forscher der Universität von Minnesota aus Minneapolis.
Um das zu testen, gaben sie Männern in einer Studie verschiedene Zeitungsartikel zu lesen. Eine Gruppe las darüber, dass in ihrer Stadt mehr Männer als Frauen leben. Die andere Gruppe bekam Artikel, die über einen Frauenüberschuss berichteten. Nach der Lektüre wurden die Teilnehmer befragt, wie viel Geld sie monatlich sparen wollten und wie viele Schulden sie für aktuelle Anschaffungen in Kauf nähmen. Die Männer, die über den "Frauenmangel" gelesen hatten, sparten 42 Prozent weniger und wollten 84 Prozent mehr Schulden machen als die Vergleichskandidaten. Ein zweiter Test nach dem Betrachten von Fotografien auf denen Menschengruppen mit Frauen- oder Männerüberschuss zu sehen waren, ergab ein ähnliches Resultat.
"Wirtschaftswissenschaftler wollen uns Glauben machen, dass Menschen anders als Tiere ihre Entscheidungen sorgfältig überdenken. Anscheinend haben wir aber mit Tieren doch mehr gemeinsam als gedacht", sagte Vladas Griskevicius, Professor für Marketing und Hauptautor der Studie. "Kaum stellen wir fest, dass in unserer Umgebung mehr Männer als Frauen vorhanden sind, ändert das automatisch unsere Wünsche, unser Verhalten und unsere gesamte Psychologie."
RF