30.08.2011
Den Heißhunger bei einer Diät könnten freie Radikale stoppen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Yale. Demnach haben die aggressiven Moleküle, die auch mit Alterungsprozessen und Gewebeschäden im Zusammenhang gebracht werden, einen entscheidenden Einfluss auf die Regulierung des Hungergefühls.
Die Forscher untersuchten die Menge freier Radikale im Hirn von Labormäusen. Nach der Nahrungsaufnahme hatten die Tiere besonders hohe Konzentrationen dieser Moleküle in den Nervenzellen, die das Hungergefühl steuern.
Bei Mäusen, die durch übermäßige Nahrungsaufnahme an Gewicht zugelegt hatten, konnten die Forscher nachweisen, dass die freien Radikale im Gehirn durch körpereigene Schutzstoffe neutralisiert wurden. Diese werden Peroxisomen genannt. Normalerweise verhindern sie Zellschäden und halten Alterungsprozesse auf. Wirken die Peroxisomen in den Nervenzellen, die das Hungergefühl beeinflussen, fressen die Mäuse hemmungslos, da sich bei ihnen kein Sättigungsgefühl einstellt.
Freie Radikale sind ein zweischneidiges Schwert: Sind zu wenige vorhanden, bleibt ständig ein Hungergefühl. Zu viele führen jedoch zu Zellschäden und Zellalterung – gerade im Gehirn kann das schwerwiegende Folgen haben. Therapeutisch kann man freie Radikale daher nicht ohne weiteres einsetzen. Weitere Studien sollen nun zeigen, ob es Möglichkeiten gibt, das Hungergefühl zu regulieren, ohne die Konzentration der freien Radikale im Gehirn dauerhaft zu erhöhen.
KK