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21.02.2023
Die Familie des US-Schauspielers Bruce Willis gab vergangene Woche bekannt, dass der beliebte 67-jährige Action-Filmstar an frontotemporaler Demenz erkrankt ist. Dabei handelt es sich um eine seltene Form der Demenz, die unheilbar ist und schnell voranschreitet.
Vor knapp einem Jahr hatte Bruce Willis seine Filmkarriere beendet, da er unter Aphasie litt. Diese Sprachstörung kann nach einem Schlaganfall auftreten, ist aber auch ein typisches Symptom einer frontotemporalenDemenz. Bei der Erkrankung sterben nach Angaben des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Nervenzellen im Stirnhirn und im Schläfenlappen ab. Die Betroffenen seien bei Ausbruch der Krankheit meist zwischen 45 und 60 Jahren alt und somit jünger als Patienten mit Alzheimer.
FrontotemporaleDemenzen machten sich zunächst meist durch Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens bemerkbar. Hinzukommen könnten Sprachstörungen kommen, ähnlich wie bei Willis. Männer und Frauen seien gleichermaßen betroffen. Die Ursache für das Nervensterben ist nach Angaben des DZNE bislang nicht geklärt, ein Teil sei aber erblich bedingt.
Zur Behandlung von Demenzen gibt es nur sehr eingeschränkte Therapiemöglichkeiten. Medikamente, die bei Alzheimer eingesetzt werden, sind zur Behandlung der frontotemporalenDemenz nicht empfohlen und könnten die Symptomatik sogar verschlechtern. Laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft zeigen die Betroffen oft kaum Krankheitseinsicht und Therapiemotivation, allerdings gebe es derzeit auch keine gezielten Therapiemöglichkeiten. Die medikamentöse Behandlung ziele derzeit darauf ab, die Verhaltensauffälligkeiten der Patienten zu mildern. Am besten hätten sich dazu serotonerge Antidepressiva bewährt.