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Fruchtzucker: So verträgt man ihn besser

Apothekerin Isabel Weinert  |  21.10.2024

Viele Menschen meinen, Fruchtzucker nicht gut zu vertragen und meiden deshalb vorrangig Obst. Ein Fehler, sagen Experten, denn ganz ohne Fruchtzucker verstärkt sich die Unverträglichkeit.

Verschiedenes Obst auf einem Haufen.
Viele Menschen meiden Obst, weil sie fürchten, es nicht gut zu vertragen.
© Liudmila Chernetska/iStockphoto

Für Magen-Darm-Beschwerden nach dem Essen gibt es viele Ursachen. Eine davon kann eine sogenannte Fruktose-Unverträglichkeit sein. Sie entsteht, wenn ein spezieller Glukose- und Fruktose-Transporter im Darm nicht genug Fruktose durch die Darmwand hindurch in die Blutbahn transportieren kann. Der unverdaute Fruchtzucker gelangt dann nämlich in den Dickdarm, wo ihn Bakterien zersetzen. Das verursacht die Beschwerden, wie Durchfälle und Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen und Völlegefühl.

Nicht auf null gehen

Auf Verdacht sollte nun aber niemand beginnen, Obst zu meiden, weil er darin viel Fruchtzucker vermutet. Denn zum einen können Menschen mit Fruchtzucker-Unverträglichkeit einige fruktosearme Obstsorten gut essen, zum anderen braucht es den ärztlichen Beweis, dass den Verdauungsstörungen überhaupt diese Ursache zugrunde liegt. Am besten sucht man zuerst einen Facharzt für Magen und Darm auf, einen Gastroenterologen. Er kann auch andere Ursachen für die Symptome ausschließen. Um dem Arzt schon möglichst viele Zusammenhänge mit Nahrungsmitteln nennen zu können, lohnt es, zwei bis drei Wochen vor dem Termin ein Ernährungstagebuch zu führen. Dort vermerkt man, nach dem Genuss welcher Speisen Symptome auftreten.

Aufschluss mit Atemtest

Der Arzt führt nach einer genauen Befragung des Patienten einen Atemtest durch. Dazu trinkt der Betroffene auf nüchternen Magen eine Fruktose- Lösung und pustet dann in vorgegebenen Zeitabständen in ein Gerät, das den Wasserstoffgehalt in der Atemluft ermittelt. Überschreitet die Wasserstoffkonzentration eine bestimmte Schwelle, geht der Arzt von einer Fruktose-Unverträglichkeit aus.

Die Diagnose bedeutet jedoch keineswegs, nun komplett auf alles verzichten zu müssen, was Fruchtzucker enthält. Das ist nur der Fall, wenn es sich um eine sehr seltene, schon im Babyalter auftretende Form der Fruchtzucker-Unverträglichkeit handelt, die sogenannte hereditäre Fruktose-Intoleranz. Hier kann der Organismus Fruktose überhaupt nicht abbauen. Unbehandelt mündet das in schweren Funktionsstörungen von Leber und Nieren. Einzige Therapie in diesem speziellen Fall: der lebenslange, komplette Verzicht auf Fruchtzucker.

Individuell austesten

Alle anderen Menschen, die Fruchtzucker lediglich schlecht vertragen, sollten nicht gänzlich darauf verzichten, weil sich die Unverträglichkeit damit im Laufe der Zeit noch verschlechtert. Im Gegenteil geht es eher darum, für sich selbst das richtige Maß an Fruchtzucker zu finden, etwa durch die Wahl von Obstsorten, die von Natur aus wenig davon enthalten. Dazu zählen Beeren, Aprikosen und Bananen. Auch andere Obstsorten in kleinen Mengen kann der Darm tolerieren. Auch bei dieser Veträglichkeits-
"Recherche" hilft es zu notieren, nach welchen Lebensmitteln Beschwerden auftreten und wann nicht.

Fruktose ist besser verträglich...

  • wenn sie, wie in Haushaltszucker, mit Glukose kombiniert ist,

  • wenn man Obst zum Nachtisch einer Hauptmahlzeit isst und nicht nüchtern zwischendurch,

  • wenn man auf Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit oder Mannit verzichtet, denn sie behindern die Fruktose-Aufnahme,

  • wenn man bei Fertiglebensmitteln und Getränken auf die Angaben zu Fruktose und Fruktosesirup achtet. Diese versteckten Zutaten können das Zünglein an der Waage sein,

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