01.06.2012
Obwohl es über 500.000 professionelle Fußballer gibt, scheinen homosexuelle Spieler bisher nicht vorzukommen. Doch es gibt sie. Dass sie sich nicht öffentlich outen, wurde bisher oft den intoleranten Fans angelastet. Doch so einfach ist die Rechnung nicht.
Eine neue britische Studie deckt auf, dass 93 Prozent der Fußball-Fans Homophobie und die damit einhergehende offene Feindseligkeit gegenüber Schwulen und Lesben ablehnen. Sie würden umgekehrt homosexuelle Spieler unterstützen, da in erster Linie die Leistung auf dem Platz zähle, schreiben britische Forscher im British Journal of Sociology. Dies wiederlege die weit verbreitete Meinung, dass Fußball-Fans eine Kultur der Intoleranz schaffen.
Die Wissenschaftler von der Stafford University im britischen Staffordshire hatten die Meinungen von 3.500 Fußball-Anhängern in einer anonymen Online-Befragung gesammelt. Dass schwule Spieler kein Coming-Out wagen, kreiden die Fans den Spielervermittlern an, die Angst um ihre Kommissionen hätten und den konservativen Vereinen, die ihren Status quo halten wollten. "Es bleibt eine Tatsache, dass es im britischen Fußball nur einen einzigen schwulen Fußballspieler gegeben hat, der sich in der Öffentlichkeit dazu bekannt hat", sagt einer der federführenden Autoren der Studie Ellis Cashmore.
hh