11.04.2019
Ein fünfminütiges Training, bei dem durch ein Widerstandsgerät kräftig eingeatmet wird, senkte den Blutdruck ebenso wie ein Ausdauertraining und sogar stärker als einige Medikamente. Möglicherweise profitiert auch die geistige Leistungsfähigkeit von diesem Training.
Mit einem Zeitaufwand von nur fünf Minuten täglich lässt sich einer neuen Studie zufolge die Arterienfunktion und der Blutdruck verbessern. Zudem schnitten einige Teilnehmer auch bei Gedächtnistests besser ab, wie die Wissenschaftler der Universität von Colorado in Boulder auf einem Kongress für experimentelle Biologie in Orlando berichten.
Die körperliche Fitness stieg ebenfalls: Im Vergleich zu Studienteilnehmern, die mit einem „Placebo-Gerät“ ihren Atem trainiert hatten, konnten die Teilnehmer der Testgruppe länger auf dem Laufband bleiben, wobei ihre Herzfrequenz und ihr Sauerstoffverbrauch während des Trainings niedriger waren. „Es ist im Grunde ein Krafttraining für die Muskeln, mit denen Sie einatmen. Das Atemtraining lässt sich schnell zu Hause oder im Büro erledigen, ohne dass man sich dafür umziehen muss“, sagte Dr. Daniel Craighead, der die Studie leitete.
Das Atemtraining mit einem Handgerät wurde bereits in den 80er Jahren entwickelt, um kranke Menschen von Beatmungsgeräten zu entwöhnen und ihre Lungenkapazität zu steigern. Vor einigen Jahren setzten Forscher der University of Arizona solche Geräte bei Patienten mit Schlafapnoe ein, die häufig eine schwache Atemmuskulatur haben. Neben einem erholsameren Schlaf zeigten die Patienten nach sechs Wochen eine unerwartete Nebenwirkung: Ihr Blutdruck sank etwa doppelt so stark wie mit einem Ausdauertraining, der Effekt war sogar größer als der einiger Medikamente.
ZOU