Elke R. ist eine attraktive Frau in den Dreißigern. Sie bummelt gerne durch die Boutiquen, um sich etwas Schickes zu kaufen. Aber als sie kürzlich einen Badeanzug für den Urlaub anprobierte, dämpfte das ihre Kauflust. "Dass ich keine 20 mehr bin, weiß ich ja. Aber dass ich solche Besenreiser habe, war mir neu", sagt sie halb lachend, halb Kopf schüttelnd, als sie meine Apotheke besuchte.
Keine Frage des Alters
Ich beruhigte sie. Selbst bei Zwanzigjährigen treten schon Besenreiser auf. Dies ist weniger eine Frage des Alters als eine Veranlagung zu Bindegewebsschwäche. Besenreiser entstehen, weil sich dicht unter der Haut liegende Gefäße erweitern. Weil sich die feinen dunklen, manchmal rötlichen Äderchen wie kleine Zweige verästeln, heißen sie Besenreiser. Schwangerschaften, Übergewicht oder mangelnde Bewegung können ihre Entstehung fördern. Besenreiser treten bevorzugt an Oberschenkeln und den inneren Unterschenkeln auf. Gesundheitlich bedenklich sind sie nicht. Doch auch wenn sie oft nur ein kosmetisches Problem darstellen, leiden die betroffenen Frauen darunter.
Winter ist die beste Behandlungszeit
Elke R. wollte es genauer wissen. "Kann man die Äderchen beseitigen?" Wer auf Nummer sich gehen will, lässt eine Ultraschalluntersuchung durchführen. Mit ihr kann der Arzt andere Gefäßerkrankungen ausschließen und tiefer liegende Krampfadern erkennen.
Um Besenreiser zu entfernen, injiziert der Arzt eine spezielle Lösung oder Schaum in die betroffenen Stellen. Dies verödet die Äderchen. Nach der Behandlung, manchmal sind mehrere nötig, muss man für einige Zeit einen Druckverband oder Kompressionsstrümpfe tragen. An den behandelten Stellen treten mitunter vorübergehend bräunliche Verfärbungen auf. Da sich diese durch Sonneneinstrahlung verstärken, bietet sich der Winter für eine Behandlung bevorzugt an.
Camouflage und Selbstbräuner
Meine Kundin hatte mir aufmerksam zugehört: "Ist eine Laserbehandlung nicht einfacher und kürzer?", wollte Elke R. wissen. "Leider nein", erwiderte ich. Wirklich effektive Laserbehandlungen gegen Besenreiser sind in der Regel schmerzhaft, und meist funktioniert dies nur in mehreren Sitzungen.
"Das muss ich mir erst nochmal in Ruhe überlegen. Lassen sich die Stellen überschminken?" Eine Möglichkeit: Camouflage. Dieses stark deckende Make-up gibt es in verschiedenen Farbtönen, die sich gut an die eigene Hautfarbe anpassen lassen. Ein Fixierpuder macht diese Paste wasserfest, sodass sie sogar im Schwimmbad haften bleibt. Eine andere Möglichkeit, um Besenreiser verschwinden zu lassen: Selbstbräuner. Wenn die Haut dunkler ist, sieht man die Äderchen nicht so stark. "Das mit der Camouflage würde ich gerne mal versuchen. Und dann mache ich den Test in der Umkleidekabine", lachte meine Kundin.