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23.10.2020
Humane Papillomviren (HPV) können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Seit vielen Jahren gibt es aber eine Impfung gegen die wichtigsten Vertreter dieser Virusfamilie. Eine Auswertung der Daten von knapp 1,7 Millionen Frauen ergab, dass binnen zehn Jahren weit mehr als die Hälfte der Fälle durch eine Impfung, die vier HPV-Typen umfasste, vermieden wurden.
63 Prozent weniger Fälle von Gebärmutterhalskrebs (auch Zervixkarzinom genannt) innerhalb von zehn Jahren durch die HPV-Impfung: Das ist die Bilanz aus dem Vergleich von geimpften und ungeimpften schwedischen Frauen. Noch besser fielen die Ergebnisse für junge Frauen aus: Bei einer Impfung im Alter von unter 17 Jahren traten 88 Prozent weniger Krebsfälle auf. Das liegt daran, dass HPV durch Geschlechtsverkehr übertragen wird – hat die Infektion bereits stattgefunden, so ist es zu spät für die vorbeugende Wirkung des Impfstoffs.
Insgesamt erkrankten innerhalb von zehn Jahren 47 pro 100.000 geimpfte Frauen und 94 pro 100.000 ungeimpfte Frauen an einem Gebärmutterhalskrebs. Von den Frauen, die erst im Alter von 17 bis 30 Jahren geimpft worden waren, erkrankten 54 pro 100.000 Personen. Unter Frauen, die schon vor dem Alter von 17 Jahren geimpft worden waren, waren es zehn Jahre später dagegen nur 4 Fälle pro 100.000 Personen.
In Schweden wurde 2006 ein Impfstoff gegen die HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 zugelassen. Während man schon länger wusste, dass durch die Impfung Genitalwarzen und HPV-Infektionen vermieden werden können, wurde nun erstmals nachgewiesen, dass die Impfung langfristig auch das Auftreten von Gebärmutterhalskrebs reduziert.
Quelle: DOI 10.1056/NEJMoa1917338