25.03.2013
Die Forscher aus den USA hatten hierfür an mehr als 1.500 US-Amerikanern, die durchschnittlich 69 Jahre alt waren, untersucht, ob bestimmte virale oder bakterielle Infektionen die geistigen Fähigkeiten beeinträchtigen. Hierfür nahmen sie Blutproben und testeten sie auf Abwehrstoffe gegen fünf gängige Erreger: drei Viren der Herpesfamilie, darunter die Erreger von Lippenherpes, Genitalherpes und den Zytomegalie-Virus, sowie die Bakterien Chlamydia pneumoniae, das die Atemwege infiziert, und Helicobacter pylori, einen Magenkeim.
Es zeigte sich, dass Menschen, die in der Vergangenheit mit diesen Erregern in Kontakt gekommen waren, stärkere geistige Probleme hatten als Personen mit niedrigen Infektionswerten. Sie schnitten in dem sogenannten Mini-Mental-Status-Test, bei dem unter anderem Orientierung, Aufmerksamkeit und Gedächtnis getestet werden, zu 25 Prozent schlechter ab. Besonders deutlich zeigte sich der Zusammenhang für Personen, die keinen Sport trieben, aber auch bei Frauen, darunter vor allem jenen mit schlechterer Bildung oder schlechterem Zugang zu medizinischer Versorgung, berichten die Forscher in der Zeitschrift Neurology. Acht Jahre später konnten die Forscher allerdings keinen weiteren Rückgang der Denkfähigkeiten und der Gedächtnisleistung feststellen.
Ihre Erkenntnisse könnten in Zukunft vielleicht helfen, Personen mit erhöhtem Risiko früher zu erkennen und vorzubeugen, so die Wissenschaftlerin Mira Katan. "Zum Beispiel könnte regelmäßiger Sport und Impfungen gegen Viren im Kindesalter das Risiko verringern, später einmal Gedächtnisprobleme zu bekommen", so Mira Katan.
HH