Dr. Karen Zoufal
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09.09.2021
Wer nach einer Gehirnerschütterung zwei Tage lang auf Handy, Computer und Fernsehen verzichtet, leidet erheblich kürzer an Symptomen. Das beobachteten Forscher im Rahmen einer klinischen Studie unter jungen Menschen.
Von 125 Patienten mit einer Gehirnerschütterung wurden diejenigen, die während der ersten 48 Stunden konsequent auf Bildschirme verzichteten, deutlich kürzer von Symptomen geplagt als jene, denen die Nutzung von Bildschirmen erlaubt war: Dreieinhalb gegenüber acht Tagen betrug durchschnittlich die Zeit mit Symptomen. Das unterstreicht, dass die übliche Empfehlung, in der akuten Phase nach einer Gehirnerschütterung die Bildschirmzeit zu begrenzen, hilfreich ist und die Genesung fördert, schreiben die Forscher im Fachmagazin „JAMA Pediatrics“.
In die klinische Studie wurden junge Patientinnen und Patienten im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren einbezogen, die sich mit einer Gehirnerschütterung in der Notaufnahme eines Krankenhauses vorstellten. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen eine für zwei Tage ein Bildschirmverbot bekam. Die Symptome wurden durch einen weit verbreiteten, speziell für Gehirnerschütterungen entwickelten Fragebogen erfasst. In der Gruppe, in der die Nutzung von Bildschirmen erlaubt war, verwendeten die Teilnehmer diese in den folgenden 48 Stunden im Mittel 630 Minuten lang, während es in der Gruppe ohne Bildschirmzeit durchschnittlich 130 Minuten waren. Obwohl die Teilnehmer das Verbot also nicht völlig eingehalten hatten, trug die weit kürzere Zeit vor Bildschirmen zur Genesung nach einer akuten Gehirnerschütterung bei.
Quelle: DOI 10.1001/jamapediatrics.2021.2782