24.05.2016
Spezielle Immunzellen, die sogenannten T-Zellen, sind im Körper ständig wachsam und prüfen die Oberfläche anderer Zellen, ob diese eventuell unbekannt und damit möglicherweise gefährlich sind. Erkennen die T-Zellen fremde Eiweißstoffe auf der Zelloberfläche, vernichten sie diese Zellen. Eigentlich müsste das auch bei Krebszellen funktionieren, doch Tumorzellen erkennt die eigene Immunabwehr nicht in jedem Fall. Das bestätigte sich auch in der aktuellen Studie: Bei drei Hautkrebs-Patienten erkannten die T-Zellen die meisten der abweichenden Tumor-Proteine nicht. Die T-Zellen von Gesunden waren dagegen nicht so blind. Sie identifizierten viele Proteinfragmente, die die T-Zellen der Krebspatienten übersehen hatten.
Wurde Erbgut von Krebszellen in immunstimulierende Zellen von gesunden Menschen eingepflanzt, reagierten deren Abwehrzellen mit einer Immunantwort. Das berichten die Autoren der Studie im Fachmagazin Science. Bekamen die Krebspatienten danach die speziellen Komponenten zurück, die bei den gesunden Spendern die Krebszellen erkannt hatten, war auch ihr Immunsystem wieder in der Lage, die Krebszellen aufzuspüren.
Diese Entdeckung könnte die Immuntherapie zur Bekämpfung von Krebs möglicherweise einen Schritt weiterbringen. Es gebe eine Reihe von möglichen Ursachen, die das Immunsystem davon abhalten können, Krebszellen zu kontrollieren, sagen die Autoren der Studie, Ton Schumacher vom Niederländischen Krebsforschungs-Institut und Johanna Olweus von der Universität Oslo in Norwegen. Die Immuntherapie ziele darauf ab, dem Immunsystem beim Erkennen von Krebszellen zu helfen. Ihre Ergebnisse zeigten, dass die Immunantwort von Krebspatienten mit Hilfe von fremden Immunzellen verstärkt werden könnte.
HH