08.08.2016
Musik mindert Stress besonders effektiv, wenn sie in Gesellschaft anderer gehört wird. Das zeigt eine Studie von Psychologen der Philipps-Universität Marburg. Sie haben untersucht, wie sich Musikhören in natürlicher Umgebung auf das Stresserleben auswirkt.
Zahlreiche Untersuchungen legen nahe, dass Musikhören hilft, Stress abzubauen. Eine neue Feldstudie zeigt nun, dass die Anwesenheit anderer diesen Effekt erhöht. Das berichtet ein Team um Professor Dr. Urs Nater in der Oktober-Ausgabe der Fachzeitschrift „Psychoneuroendocrinology“, die in Kürze erscheint. „Wir haben erstmals in einer natürlichen Umgebung erforscht, wie Musikhören auf das Stresserleben wirkt, wenn andere anwesend sind“, so Nater. Um das herauszufinden, wurden 53 Teilnehmer eine Woche lang mehrmals täglich zu ihren Hörgewohnheiten und ihrem Stressgefühl befragt. Zudem untersuchte das Team den Speichel der Studienteilnehmer im Hinblick auf das Hormon Cortisol, das als Stressanzeiger gilt.
Das Ergebnis: Musikgenuss in Anwesenheit von anderen führte dazu, dass das Stressgefühl sinkt. Mehr noch: Auch die Ausschüttung von Cortisol verminderte sich, wenn man Musik in Gemeinschaft hört. Dagegen reduzierte sich der Stress der Versuchsteilnehmer nicht, wenn sie alleine Musik hörten – außer, sie taten dies explizit mit dem Vorsatz, sich zu entspannen. In Gemeinschaft lässt es sich mit Musik also leichter entspannen – unabhängig davon, ob man sie zu diesem Zweck hört oder nicht.
NK