11.02.2016
Die Gerste, eine alte Getreideart, kam früher häufig auf den Tisch, zum Beispiel in Form von Grütze oder Suppe. Einem Comeback steht nichts im Weg, denn die kleinen Körner sind nicht nur vielseitig, sondern auch gesund, wie schwedische Forscher belegen konnten.
Gerste ist offenbar dazu in der Lage, den Blutzuckerspiegel zu senken und das Risiko für Diabetes zu verringern. Das Geheimnis ist ihr spezieller Mix an Ballaststoffen, die ebenfalls dazu beitragen, den Appetit zu zügeln und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Dies geht aus zwei schwedischen Studien hervor, deren Ergebnisse in den Fachzeitschriften British Journal of Nutrition und Cell Metabolism veröffentlicht wurden. So verbesserte sich zum Beispiel der Stoffwechsel von Studienteilnehmern, die drei Tage lang morgens, mittags und abends Gerstenbrot gegessen hatten. Die Appetitkontrolle verbesserte sich, der Blutzucker und Insulinpegel gingen zurück und die Insulinsensibilität nahm zu. Damit ist das Vermögen der Zellen gemeint, auf Insulin zu reagieren. Der Effekt entstand, wenn die Ballaststoffe aus der Gerste den Darm erreichten, wo sie gute Bakterien förderten und die Freisetzung wichtiger Hormone stimulierten. Wie die zweite Studie zeigte, freuen sich offenbar besonders Bakterien mit Namen Prevotella copri über die Gerstenkost. Diese wirken regulierend auf den Blutzucker und hemmen das Wachstum von Bakterien, die als ungesund gelten.
Es sei erstaunlich und vielversprechend, dass die Wahl der richtigen Ballaststoff-Mischung in einem kurzen Zeitraum einen so sichtbaren Nutzen für die Gesundheit bewirke, sagt Anne Nilsson von der Lund University. Sie und ihrer Kollegen hoffen, dass die Kenntnis über die positiven Auswirkungen spezieller Ballaststoffe dazu führen könnte, in Zukunft mehr Produkte wie Gerste in den Supermarktregalen zu finden. Gerstenkörner könnten eine Alternative zu Reis oder Kartoffeln darstellen und eigneten sich hervorragend für die Zubereitung von Mahlzeiten, zum Beispiel in Salaten, als Risotto oder in Suppen.
HH