11.01.2018
Wer häufig geschäftlich unterwegs ist, leidet eher unter Angstzuständen und Depressionen. Zudem sind Arbeitnehmer, die wegen ihres Berufs mehrere Nächte pro Monat außer Haus schlafen, anfälliger für Schlafstörungen, rauchen eher und trinken mehr Alkohol. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen US-Studie, die im Journal of Occupational and Environmental Medicine veröffentlicht wurde.
Geschäftsreisen sind in Zeiten der Globalisierung keine Seltenheit. Forscher der Mailman School of Public Health der Columbia University und der City University of New York wollten daher herausfinden, wie sich die häufigen Übernachtungen außer Haus auf die psychische Gesundheit auswirken. Es zeigte sich: Menschen, die zwei Wochen oder länger im Monat geschäftlich unterwegs sind, leiden häufiger unter Angstzuständen und Depressionen als Menschen, die nur ein bis sechs Nächte pro Monat verreisen. Zudem rauchen sie eher und sind anfälliger für Schlafstörungen. Unter denen, die Alkohol trinken, waren längere Geschäftsreisen zudem mit Symptomen einer Alkoholabhängigkeit verbunden.
„Obwohl Geschäftsreisen zu einem beruflichen Aufstieg führen können, zeigen immer mehr Studien, dass sie für chronische Krankheiten mitverantwortlich sind", sagte Andrew Rundle, Dozent Epidemiologie an der Mailman School of Public Health. Rundle konnte bereits in einer früheren Studie zeigen, dass Geschäftsreisen auch das Risiko für Übergewicht und Bluthochdruck erhöhen. Der Bereich der beruflichen Reisemedizin müsse daher über den derzeitigen Schwerpunkt, der auf Infektionskrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewalt und Verletzungen liegt, ausgeweitet werden, um auch die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit zu berücksichtigen.
SJG