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Fast ein Drittel der Menschen mit Long-Covid berichtete, auch lange Zeit nach der Infektion schlecht riechen zu können. Dabei kann es vorkommen, dass es zu seltsamen und oft unangenehmen Geruchswahrnehmungen kommt, auch Parosmie genannt. Knapp ein Fünftel litt unter Geschmacksverlust.
Von über 360.000 Befragten hatten 10.431 Symptome, die mehr als vier Wochen nach der Coronavirus-Infektion anhielten und nicht durch eine andere Erkrankung erklärt werden konnten – also fast drei Prozent. Das klingt zunächst nach nicht viel, doch Prof. Carl Philpott von der Universität East Anglia veranschaulichte: „Wenn wir dies hochrechnen, würde dies etwa 1,8 Millionen Menschen in Großbritannien entsprechen. Müdigkeit war das häufigste Symptom. Weitere Symptome waren Geruchs- und Geschmacksverlust, Schwindel, Kurzatmigkeit, Atemnot und Halsschmerzen.“
Betroffene fühlen sich allein gelassen
Geruchs- und Geschmacksverlust mag zunächst nicht so gravierendend erscheinen, doch dies kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Zum Beispiel fühlen sich viele Menschen dadurch in Bezug auf ihre Körperhygiene oder bei Intimitäten unsicher. So berichten Personen, die ihren Geruchssinn verloren haben, von Isolation, Beziehungsschwierigkeiten, Depressionen und Angstzuständen.
Viele Menschen werden zudem mit ihren Problemen allein gelassen: Duncan Boak, Geschäftsführer und Gründer der britischen Wohltätigkeitsorganisation für Menschen mit Geruchs- und Geschmacksstörungen Fifth Sense sagte: „Wir unterstützen eine große Anzahl von Menschen, die im Rahmen von Long Covid-Symptomen unter anhaltendem Geruchsverlust und Parosmie leiden. Die Leute sagen uns, dass sie wenig Informationen oder Unterstützung von ihren Ärzten erhalten haben und manchmal Geld für unwirksame Behandlungen ausgeben, von denen sie im Internet erfahren haben.“
Quelle: DOI 10.1002/alr.23103