28.10.2011
Die Parodontits ist eine bakterielle Entzündung des Zahnfleischs, bei der der gesamte Zahnhalteapparat zerstört werden kann. In Großbritannien sind etwa 54 Prozent der Bevölkerung von der Erkrankung betroffen. In einem Versuch haben die Wissenschaftler Mäusen mit dem Bakterium Porphyromonas gingivalis infiziert. Dieses Bakterium kann die Parodontitis auslösen. Die Versuchsmäuse lebten dabei unter verschiedenen Bedingungen: Zum einen gab es Mäuse, die eine normale gesunde Mundflora mit verschiedenen Bakterienarten hatten. Eine andere Gruppe von Mäusen lebte in einer völlig keimfreien Umgebung, hatte demnach auch keine natürliche Mundflora.
Das überraschende Ergebnis: Mäuse, die in keimfreier Umgebung lebten, entwickelten nach Infektion mit Porphyromonas gingivalis keine Parodontitis. Die krankheitserregenden Keime allein machen also keine Parodontitis. Die Mäuse, die eine normale Mundflora hatten, entwickelten die Erkrankung hingegen in allen Ausprägungen – vom Zahnfleischbluten bis hin zum Knochenverlust des Kieferknochens. Dabei stellten die Forscher fest, dass Porphyromonas gingivalis offensichtlich zu einem starken Wachstum der Keime aus der natürlichen Mundflora geführt hatte.
Porphyromonas gingivalis scheint mit den Keimen der Mundflora zu interagieren und so zur Entstehung der Parodontitis zu führen. Auch wenn diese Ergebnisse dabei helfen, die genauen Entstehungsmechanismen hinter der Parodontitis zu entschlüsseln, wird es nach Ansicht der Forscher noch weitere Studien brauchen, bis aus den Erkenntnissen auch vorbeugende Maßnahmen gegen die Erkrankung abgeleitet werden können. Denkbar wären etwa Produkte, die die Mundflora regulieren.
KK