31.08.2012
18 Prozent des jährlichen Ausgabenanstiegs ließen sich auf den demografischen Wandel zurückführen. Seit 2007 waren die Ausgaben um durchschnittlich 88 Euro pro Versichertem gestiegen. 16 Euro davon entstanden laut Barmer durch Altersstruktureffekte. Dies sei "deutlich weniger als bislang angenommen", hieß es in einer Pressemitteilung des Versicherers. Der Rest des Ausgabenanstiegs sei durch andere Kostenfaktoren wie Preiserhöhungen, die zunehmende Vermarktung medizinischer Leistungen sowie den medizinisch-technische Fortschritt bedingt, so die Argumentation der Barmer-GEK. Diese Faktoren seien zusammengenommen weitaus größere Ausgabentreiber als die alternde Bevölkerung.
Hohe Ausgaben für alte Patienten entstehen laut der Untersuchung vor allem durch Krankenhausaufenthalte und Leistungen etwa für Hilfsmittel. Die Kosten für Arzneimittel und Arztbesuche würden dagegen im Alter nur geringfügig steigen. "Wir wollen die Teilhabe am medizinischen Fortschritt, selbstverständlich auch für alte Menschen", betonte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer-GEK. Es müsse jedoch stets differenziert werden, wann und wo der Einsatz neuer, teurer Verfahren erwünscht sei und den Patienten wirklich nutze.
ah/PZ