29.10.2012
Mit dem Alter lassen bisweilen nicht nur das Seh- oder Denkvermögen nach, auch die Fähigkeit, das Gewicht von Gegenständen abzuschätzen, leidet. Forscher sehen hier eine Chance für die Diagnostik von altersbedingten Hirnveränderungen.
Klar, die Kraft lässt mit dem Alter meist nach, aber Menschen über 60 Jahre haben dadurch nicht nur Schwierigkeiten, schwere Gegenstände zu heben, sie können auch deren Gewicht kaum einschätzen. Eine Studie aus USA hat dieses Phänomen jetzt genauer unter die Lupe genommen. Die Teilnehmer mussten dabei immer zwei Gegenstände kurz nacheinander heben und deren Gewichtsverhältnis beurteilen: Wog zum Beispiel Gegenstand A 30 Gramm und B 300 Gramm, ist B zehnmal schwerer als A.
Die Teilnehmer, die zwischen 18 und 30 Jahre alt waren, lagen zwar nicht immer akkurat mit ihren Schätzungen, aber ihre Ergebnisse kamen den reellen Gewichtsverhältnissen der Objekte recht nah. Bei der Gruppe der 64 bis 78 Jahre alten Versuchspersonen liefen die Schätzungen völlig aus dem Ruder. Die Senioren gaben regelmäßig ein viel zu hohes Gewichtsverhältnisse der Gegenstände an. Das liege wohl nicht einfach an fehlender Kraft, sondern an Veränderungen im Gehirn. Die Forscher glauben daher, dass solche einfachen Tests Aussagen darüber zulassen, wie stark sich das Altern auf das Gehirn auswirkt.
RF