PZ/NAS
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16.07.2024
Tampons bergen Gesundheitsrisiken, berichten Forschende der Universität Berkeley in den USA: Sie hatten 30 verschiedene Produkte untersucht – und in allen Proben toxische Metalle gefunden – bei Discounter- und Markenware, bei Bio- und konventionellen Produkten. Da die Schleimhaut der Vagina dünn ist, können Schadstoffe womöglich absorbiert werden. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Environment International“ veröffentlicht.
Metalle in jeder Probe nachweisbar
In jeder Tamponprobe waren alle 16 getesteten (Halb-)Metalle nachweisbar, wobei die Gehalte variierten. Ein klarer Trend, welche Produkte höhere beziehungsweise niedrigere Konzentrationen aufweisen, war dabei aber nicht zu erkennen. Während Nicht-Bioprodukte tendenziell höhere Blei-Gehalte aufwiesen als Bioprodukte, verhielt es sich bei Arsen umgekehrt.
„Obwohl toxische Metalle allgegenwärtig sind und wir jederzeit geringen Mengen ausgesetzt sind, zeigt unsere Studie eindeutig, dass Metalle auch in Menstruationsprodukten enthalten sind und dass Frauen bei der Verwendung dieser Produkte einem höheren Risiko ausgesetzt sein könnten“, kommentiert Seniorautorin Professor Dr. Kathrin Schilling in einer Pressemitteilung.
Sind auch deutsche Produkte betroffen?
Ob dies auch auf Tampons auf dem deutschen Markt zutrifft, lässt sich aus dieser Studie nicht ableiten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch hierzulande schwermetallbelastete Tampons ihren Weg in die Regale finden. „Ich hoffe wirklich, dass die Hersteller verpflichtet werden, ihre Produkte auf Metalle zu testen“, sagte Erstautorin Dr. Jenni A. Shearston.
Für die Studie wurden die Gehalte von 16 Metallen und Halbmetallen analysiert – Arsen, Barium, Calcium, Cadmium, Cobalt, Chrom, Kupfer, Eisen, Mangan, Quecksilber, Nickel, Blei, Selen, Strontium, Vanadium und Zink – in 30 Tampons von 14 verschiedenen Marken. Sie wurden zwischen 2022 und 2023 im Einzelhandel in New York City, London, Athen oder aus dem Internethandel erworben.
DOI: 10.1016/j.envint.2024.108849