11.09.2014
Die Grippe-Impfung schützt manche Menschen gut, andere hingegen weniger gut. Forscher aus den USA vermuten, dass die Schutzwirkung der Impfung durch die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft im Darm beeinflusst werden könnte.
Dies ging aus Versuchen mit speziellen Mäusen hervor. Diese besitzen aufgrund einer genetischen Veränderung des angeborenen Immunsystems eine andere Zusammensetzung der Darmflora als normale Mäuse. Wurden die genetisch veränderten Mäuse mit einem Grippe-Impfstoff geimpft, bildete das Immunsystem weniger Abwehrstoffe gegen Grippe-Viren als bei Mäusen mit normaler Darmflora. Aber auch bei normalen Nagern, die in einer keimfreien Umgebung aufwuchsen oder mit Antibiotika behandelt worden waren, wiesen die Forscher weniger Antikörper nach als bei normalen Mäusen, die Keimen ausgesetzt gewesen waren.
Die Darmbakterien scheinen demnach eine wichtige Rolle bei der Stimulierung der schützenden Immunantwort zu spielen, resümieren die Wissenschaftler online in der Fachzeitschrift Immunology. Nun vermuten sie, dass dies auch beim Menschen der Fall sein könnte. "Unsere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine Therapie mit Antibiotika, die vor oder während einer Grippe-Impfung durchgeführt wird, die Schutzwirkung beeinflussen kann", sagt Studienautor Bali Bulendran von der Emory Universität in Atlanta. Auf der anderen Seite könnte es aber auch möglich sein, durch eine Veränderung der Darmflora die Schutzwirkung der Grippe-Impfung zu verbessern, so Bulendran.
HH