07.10.2015
Innerhalb der ersten zwei Monate nach einer Grippeimpfung sank bei Studienteilnehmern die Wahrscheinlichkeit, erstmals einen Schlaganfall zu erleiden, um ein Fünftel. Je früher in der Saison die Impfung stattgefunden hatte, desto größer sei die Schutzwirkung gewesen. In der ersten Woche nach der Injektion traten 36 Prozent weniger Schlaganfälle auf, als man unter normalen Bedingungen erwarten würde. In der zweiten Woche lag die Abnahme bei 30 Prozent, in der dritten und vierten Woche traten 24 Prozent weniger Schlaganfälle auf, nach einem bis zwei Monaten betrug der Unterschied noch 17 Prozent. Das berichtet ein Wissenschaftsteam unter Leitung der University of Lincoln in der Fachzeitschrift Vaccine.
Die Forscher hatten für die Studie Daten von fast 18.000 Personen, die erstmals einen Schlaganfall erlitten hatten, analysiert und diese in Bezug zu Grippeimpfungen gesetzt. Dabei untersuchten sie, wie viele Schlaganfälle bis zu 180 Tage nach einer Impfung auftraten und verglichen die Zahl im mit den Zeiten, in denen kein Grippeschutz vorhanden war. Ärzte gehen davon aus, dass Schlaganfälle durch Atemwegsinfektionen ausgelöst werden könnten, darunter auch durch die Grippe. Diese Ergebnisse scheinen nun zu bestätigen, dass der saisonale Impfstoff tatsächlich auch helfen kann, Schlaganfälle zu vermeiden. Erst kürzlich hatten australische Wissenschaftler nachweisen können, dass die Grippeimpfung auch vor Herzinfarkten schützen kann. Den Ergebnissen dieser Studie zufolge lag die Schutzwirkung der Grippeimpfung sogar bei 29 Prozent. Diese Ergebnisse müssten jedoch noch in weiteren Arbeiten bestätigt werden, so die Forscher.
HH