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29.06.2022
Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten vier Jahre an Alzheimer zu erkranken, war in einer Studie bei mindestens einmal gegen Grippe geimpften Menschen deutlich geringer. Dies berichtet ein Forschungsteam in dem Fachblatt „Journal of Alzheimer's Disease“.
„Wir haben festgestellt, dass die Grippeimpfung bei älteren Erwachsenen das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, für mehrere Jahre verringert. Die Stärke dieser Schutzwirkung nahm mit der Anzahl der jährlichen Grippeimpfungen zu – mit anderen Worten, die Alzheimer-Krankheit entwickelte sich am seltensten unter denjenigen, die sich konsequent jedes Jahr gegen Grippe impfen ließen“, sagte Dr. Avram S. Bukhbinder von der Universität Texas in Houston. Während der vierjährigen Beobachtungszeit entwickelten 5,1 Prozent der gegen Grippe geimpften Personen die Alzheimer-Krankheit und 8,5 Prozent der ungeimpften Personen.
Schon zwei Jahre zuvor hatten Forscher der Universität einen möglichen Zusammenhang zwischen der Grippeimpfung und einem verringerten Alzheimer-Risiko gefunden. Diese Stichprobe war jetzt aber viel größer: Sie umfasste 935.887 gegen Grippe geimpfte und 935.887 ungeimpfte Personen.
Über die Gründe, warum die Grippeimpfung vor Alzheimer schützt, können die Forscher nur spekulieren. Um eine spezifische Wirkung des Grippeimpfstoffs handelt es sich vermutlich nicht, denn es gibt Hinweise darauf, dass auch mehrere andere Impfungen vor Alzheimer schützen können.
Quelle: DOI 10.3233/JAD-220361