23.01.2018
„Wir haben herausgefunden, dass Grippekranke die Luft um sich herum alleine durch das Atmen mit infektiösen Viren kontaminieren“, sagt Dr. Donald K. Milton von der University of Maryland. Grippekranke verbreiten nämlich infektiöse Aerosole – das sind kleine Tröpfchen, die für lange Zeit in der Luft verbleiben können – und das sogar, wenn sie nicht husten oder niesen. Dies gelte speziell für die ersten Tage der Erkrankung, so Milton.
Die Forscher hatten Grippeviren in der ausgeatmeten Luft von 142 bestätigten Grippekranken gesammelt, analysiert und bestimmt, wie infektiös das Influenza-Aerosol war. Die Proben wurden beim normalen Atmen, Sprechen, Husten und Niesen genommen. Es zeigte sich, dass eine nicht unerhebliche Anzahl von Patienten infektiöse Viren in Form von kleinen Aerosol-Partikeln an die Luft abgaben. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences berichten, waren in acht von 23 Proben, die nur durch Ausatmen an die Luft abgegeben worden waren, infektiöse Viren nachweisbar.
Die Studie deute darauf hin, dass Maßnahmen wie das Sauberhalten von Oberflächen, häufiges Händewaschen und das Vermeiden von hustenden Menschen nicht komplett vor einer Ansteckung schützen könne. Zusätzlich helfen würde es, wenn Menschen, die krank werden, wenn möglich zu Hause blieben, sagt Sheryl Ehrman von der San José State University. Dies könnte verhindern, dass sich eine größere Zahl an Menschen anstecke. Auch eine Impfung könne vor einer Ansteckung schützen.
HH