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Grippewelle steht bevor: Soll ich mich impfen lassen?

NAS  |  25.09.2024

Kaum beginnt die kühle Jahreszeit, steigt die Gefahr, sich mit der saisonalen Grippe zu infizieren. Brauche ich eine Impfung? Wo bekomme ich den Piks und wer zahlt die Impfung? Die wichtigsten Antworten im Überblick.

Mann, zeigt seinen Arm mit einem Pflaster.
Eine Grippeimpfung wird nicht nur für ältere Menschen empfohlen.
© Prostock-Studio/iStockphoto

Wem wird die Grippeimpfung empfohlen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt eine Impfung für folgende Personengruppen:

  • ältere Menschen ab 60 Jahre,
  • Schwangere ab dem 2. Trimenon, bei Vorerkrankungen ab dem 1. Trimenon,
  • chronische Vorerkrankungen (siehe nächste Frage),
  • Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen,
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt Lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können,
  • medizinisches Personal,
  • Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr.

Bei welchen Vorerkrankungen wird eine Impfung empfohlen?

Personen mit Grundkrankheiten haben ein erhöhtes Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe. Besonders gefährdet sind laut RKI:

  • Personen mit einer Überempfindlichkeit der Atemwege oder eine eingeschränkte Lungenfunktion (Asthma, chronischer Bronchitis, COPD),
  • Personen mit einer chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- oder Nierenkrankheit,
  • Personen mit Diabetes oder einer anderen Stoffwechselkrankheit,
  • Personen mit einer neurologischen oder neuromuskulären Grundkrankheit,
  • Personen mit einem eingeschränkten Immunsystem durch eine zugrundeliegende Erkrankung oder Medikamenteneinnahme (beispielsweise hochdosiertes Kortison, HIV-Infektion oder Chemotherapie bei Krebserkrankungen).

Muss zwischen einer Impfung gegen Corona oder RSV und Grippeimpfung ein zeitlicher Abstand eingehalten werden?  

Nein, gemäß Empfehlung der STIKO muss kein Impfabstand von 14 Tagen mehr eingehalten werden. Die Impfungen können gleichzeitig verabreicht werden, sollten aber an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen. Die Grippeimpfung kann auch gleichzeitig mit den proteinbasierten RSV-Impfstoffen verabreicht werden. Die RSV-Impfung wird seit diesem Jahr unter anderem für Senioren ab 75 Jahren empfohlen, bei Vorerkrankungen bereits früher.

Warum gibt es einen Impfstoff speziell für ältere Menschen?

Mit steigendem Alter arbeitet das Immunsystem nicht mehr ganz so effizient, sodass Infektionen häufig schwerer verlaufen und Impfstoffe weniger wirksam sind als bei jungen Menschen. Daher erhalten ältere Menschen ab 60 Jahren einen speziell entwickelten Hochdosis-Impfstoff. Diese Hochdosis-Impfstoffe haben im Vergleich zu den Standard-Impfstoffen eine geringfügig aber signifikant bessere Wirksamkeit bei Senioren. Da die Grippe gerade bei älteren Menschen schwer verlaufen kann, ist für sie eine Impfung besonders wichtig.

Wann sollte die Impfung erfolgen?

Die jährliche Grippewelle hat ihren Höhepunkt in der Regel im Ende Dezember bis Anfang Januar. Da es nach der Impfung 10 bis 14 Tage dauert, bis der Impfschutz aufgebaut ist, ist es ratsam, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen.

Wo kann ich mich impfen lassen?

Eine Impfung ist beim Hausarzt möglich, auch einige Fachärzte bieten die Impfung an. Mittlerweile impfen auch viele Apotheken gegen Grippe: Ob eine Apotheke in Ihrer Nähe eine Grippeimpfung anbietet, lässt sich über die Suchfunktion auf der Webseite www.apoguide.de herausfinden.  

Werden die Kosten für die Impfung übernommen?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Grippeimpfung für alle Personengruppen, denen eine Impfung empfohlen wird (siehe erste Frage). Viele Krankenkassen bieten die Impfung kostenfrei für alle ihre Versicherten an – es lohnt sich, dort nachzufragen.

Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen?

Die Grippeimpfung ist in der Regel gut verträglich. Gelegentlich treten vorrübergehend Impfreaktionen wie Fieber, Frösteln oder Schwitzen, Müdigkeit, Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen und/oder eine Reaktion an der Impfstelle (leichte Schmerzen, Rötung, Schwellung) auf. In der Regel klingen die Beschwerden innerhalb von ein bis zwei Tagen folgenlos wieder ab. Bei der Impfung mit einem Hochdosis-Impfstoff können vermehrt lokale Nebenwirkungen an der Injektionsstelle auftreten.

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