05.01.2012
Im Jahr 2013 soll die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen in England und Wales offiziell von 70 Meilen pro Stunde (etwa 113 km/h) auf 80 Meilen pro Stunde (etwa 129 km/h) angehoben werden. Wissenschaftler der School of Hygiene and Tropical Medicine in London warnen nun vor diesem Schritt. Die gesundheitlichen Folgen, die eine Erhöhung des Tempolimits mit sich brächte würden die wirtschaftlichen Vorteile bei weitem übersteigen.
Die errechneten wirtschaftlichen Vorteile des höheren Tempolimits stellen die Wissenschaftler in Frage, da die Anhebung nicht auf Lastkraftwagen ausgeweitet würde. Zudem sprächen Studien aus anderen Ländern eine deutliche Sprache: In den USA habe eine Erhöhung der generellen Geschwindigkeitsbegrenzung im Jahr 1995 zu einer 16,6-prozentigen Zunahme der Verkehrstoten geführt. Höhere Geschwindigkeiten schädigen die Gesundheit noch auf andere Weise: Der Ausstoß von Abgasen würde ebenso zunehmen wie die Luftverschmutzung. Zudem bestünde die Gefahr, dass mehr Menschen an Übergewicht erkranken, da sie aufgrund der kürzeren Fahrzeiten häufiger Gebrauch von ihrem Auto machten.
Die britische Regierung hingegen hält die Anhebung des Tempolimits für gerechtfertigt: Die Autos seien in den vergangenen Jahrzehnten immer sicherer geworden. Tödliche Unfälle auf den Straßen des Vereinigten Königreichs seien in den letzten 55 Jahren um 75 Prozent seltener passiert. Damit hätte Großbritannien die niedrigste Rate an tödlichen Unfällen weltweit. Überdies würde die Hälfte aller Autofahrer das zurzeit geltende Tempolimit ohnehin überschreiten.
KK