06.09.2017
Schwedische Forscher haben herausgefunden, dass sich die Größe eines Menschen offenbar auf das Thrombose-Risiko auswirken kann: Mit zunehmender Größe steigt ihrer Studie zufolge die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel in den Venen bilden und es zu einem Gefäßverschluss kommt.
Aus der Datenauswertung von über zwei Millionen schwedischen Geschwistern ging hervor, dass zwischen dem Risiko einer Thrombose, deren Ursprung ein Blutgerinnsel in den Venen ist, und der Größe einer Person ein Zusammenhang besteht. Kleinere Menschen hatten demnach das geringste Risiko, wie Wissenschaftler um Dr. Bengt Zöller von der Universität Lund und dem Universitätsklinikum in Malmö in der Fachzeitschrift Circulation: Cardiovascular Genetics berichten. So lag das Risiko etwa bei Männern, die kleiner als 160 Zentimeter waren, um 65 Prozent niedriger als bei Männern, die größer als 188 Zentimeter waren. Schwangere Frauen, die kleiner als 155 Zentimeter waren, hatten ein 69 Prozent niedrigeres Risiko als Schwangere mit einer Größe von 183 Zentimetern oder mehr.
Möglicherweise hänge dies damit zusammen, dass größere Menschen längere Beinvenen besäßen und damit eine größere Fläche, an der Probleme auftreten könnten, so Zöller. Darüber hinaus sei es denkbar, dass die Erdanziehungskraft bei dem Zusammenhang eine Rolle spiele. Der größere hydrostatische Druck in den Beinvenen größerer Personen könnte den Blutfluss möglicherweise verlangsamen oder sogar kurzfristig ganz stoppen, vermuten die Forscher. Im Mittel ist jährlich etwa einer unter 1.000 Menschen von einer venösen Thromboembolie betroffen. Die häufigsten Auslöser sind Operationen, Krebserkrankungen, eingeschränkte Mobilität oder Krankenhausaufenthalte, bei Frauen zudem noch Schwangerschaften sowie die Einnahme von Hormonen. Aus ihrer Studie schließen die Forscher nun, dass die Größe als möglicher Risikofaktor ähnlich wie Übergewicht bei einer Risikoeinschätzung mit berücksichtigt werden sollte.
HH