25.01.2016
Bestimmte Yoga-Übungen, bei denen der Kopf nach unten gerichtet wird, können einer neuen US-Studie zufolge den Augeninnendruck erhöhen. Menschen mit einem Glaukom, auch grüner Star genannt, sollten daher vorsichtig sein, wenn sie die fernöstlichen Körperübungen praktizieren wollen.
Der herabschauende Hund, die stehende Vorwärtsbeuge, der Pflug oder die halbe Kerze sind Yoga-Übungen, die den Augeninnendruck ansteigen lassen können. Das haben Forscher des New York Eye and Ear Infirmary of Mount Sinai (NYEE) für alle vier Übungen sowohl bei gesunden Studienteilnehmern als auch bei solchen mit einem Glaukom nachgewiesen. Wie die Forscher in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE berichten, stieg der Druck im Auge besonders stark bei der Übung „herabschauender Hund“ an. Messungen nach Beendigung der Yoga-Übungen ergaben, dass der Augeninnendruck bei den meisten Studienteilnehmern auch direkt nach der Übung sowie zehn Minuten später noch leicht über dem Anfangswert lag.
Diese Erkenntnis könnte besonders für Patienten mit einem Glaukom wichtig sein. Unter diesen Begriff fallen verschiedene Augenerkrankungen, in deren Verlauf der Sehnerv geschädigt wird. Oft spielt dabei ein erhöhter Flüssigkeitsdruck im Auge eine Rolle. „Wir ermutigen Patienten dazu, ein aktives und gesundes Leben zu führen, das auch körperliche Aktivität mit einschließt“, sagt Robert Rich, Senior-Autor der Studie. Es gebe jedoch bestimmte Aktivitäten, die Menschen mit einem Glaukom vermeiden sollten, weil damit das Risiko eines erhöhten Augeninnendruck und damit der Schädigung des Sehnervs ansteige. Dazu gehören auch Liegestützen und das Heben schwerer Gewichte. Der neuen Studie könnte dies auch für bestimmte Yoga-Übungen und andere Aktivitäten, die kopfüber ausgeführt werden, gelten. Bis man noch mehr darüber wisse, sollten Glaukom-Patienten, die Yoga praktizieren möchten, mit ihrem Yoga-Lehrer über ihre Augenerkrankung sprechen und Übungen entsprechend verändern, raten die Forscher.
HH