30.10.2015
Ob Stepptanz, Square Dance oder Gangnam-Style: Synchrone Bewegungen beim Tanzen fördern die soziale Bindung und vermindern die Schmerzempfindlichkeit. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler um den Psychologen Bronwyn Tarr von der University of Oxford.
Das Aufeinanderabstimmen von Bewegungen und die Anstrengung beim Tanzen wirkten sich positiv auf die soziale Bindung innerhalb der Gruppe und das Schmerzempfinden der Studienteilnehmer aus. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Biology Letters. Dass synchrone Bewegungen beim Tanzen die Schmerzschwelle erhöhen, liegt den Forschern zufolge daran, dass Endorphine ausgeschüttet werden. Diese hängen dabei mehr mit der synchronen Bewegung als mit der körperlichen Anstrengung zusammen. Schon in früheren Studien hatte sich gezeigt, dass gleichzeitige Bewegungen wie Schaukeln in einem Schaukelstuhl oder mit dem Finger zu tippen den Zusammenhalt stärkt. Bislang war jedoch nicht klar, ob soziale Bindungen, die dabei entstehen, mit erhöhten Endorphin-Mengen in Zusammenhang stehen.
Die Wissenschaftler hatten für die Studie 264 Teenager einer Schule auf Marajó, einer Insel in Brasilien, in Dreiergruppen aufgeteilt. Sie erhielten unterschiedliche Anweisungen, wie sie sich zu Musik bewegen sollten. Die Vorgaben reichten von anstrengend und synchron bis nicht-anstrengend und nur zu einem Teil synchron. So sollten die Teilnehmer zum Beispiel mit gleichen Bewegungen zur gleichen Musik tanzen oder aber auf einem Stuhl sitzend nur mit der Hand kleine synchrone Bewegungen zur Musik ausführen. Das Ergebnis: Sowohl nach großer Anstrengung als auch synchronem Tanzen war das Schmerzempfinden vermindert.
HH