04.03.2015
Immer häufiger entdecken Ärzte gutartige Knoten in der Schilddrüse – vor allem wegen verbesserter Erkennungsmethoden. Wenig war bislang jedoch darüber bekannt, wie sich diese Knoten entwickeln, also ob sie wachsen oder bösartig werden. Italienische Forscher sind diesen Fragen nachgegangen und können jetzt Entwarnung geben.
Nach fünf Jahren, in denen die Forscher die Entwicklung von gutartigen Schilddrüsenknoten ohne erkennbare Symptome verfolgt hatten, waren die meisten Knoten nicht größer geworden und manche sogar geschrumpft. Schilddrüsenkrebs wurde nur sehr selten diagnostiziert, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift JAMA. Bei etwas mehr als 15 Prozent der 992 Patienten mit ein bis vier symptomlosen Schilddrüsenknoten, bei denen per Ultraschall oder einer Untersuchung der Zellen aus einer Gewebeprobe die Gutartigkeit festgestellt worden war, nahm die Knotengröße zu. Bei fast jedem Fünften schrumpften die Knoten allerdings auch. Schilddrüsenkrebs konnten die Forscher nur in fünf der Ausgangsknoten feststellen, und nur zwei davon hatten an Größe zugelegt. Neue Knoten hatten sich bei 93 Patienten gebildet, wobei dies nur in einem Fall mit einer Krebsdiagnose einherging.
In einem begleitenden Artikel schreiben die zwei Medizinerinnen Anne R. Cappolla und Susan J. Mandel von der University of Pennsylvania, dass die Ergebnisse der Studie gleich mehrere Schlussfolgerungen nahelegten. Zum Beispiel, dass Diagnosen aufgrund von Gewebeproben, die mit einer sogenannten Feinnadel-Aspirationszytologie gewonnen werden, nur sehr selten falsch lägen. Sehr verlässlich seien auch Ultraschall-Diagnosen gewesen, bei denen Knoten wegen ihrer geringen Größe von weniger als einem Zentimeter und der Abwesenheit verdächtiger Strukturen als gutartig eingestuft wurden. Beruhigend sei zudem, dass das Wachstum eines Knotens nicht zwingend als Vorbote einer bösartigen Veränderung gedeutet werden müsse.
HH