Dr. Karen Zoufal
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27.09.2021
In Tierversuchen mit Mäusen führte eine fettreiche Ernährung dazu, dass die Tiere nicht nur zunahmen, sondern sich auch ihr Fell schon nach wenigen Wochen deutlich lichtete. Bestimmte Entzündungsreaktionen führen zu einer mangelnden Regeneration von Stammzellen in den Haarfollikeln, schreiben Forscher in der Fachzeitschrift „Nature“.
Eine fettreiche Ernährung führte bei Mäusen binnen Wochen zu Haarausfall. Auch bei einer genetisch bedingten Fettleibigkeit war dies zu beobachten. Forscher gingen den Ursachen dafür auf den Grund: Extremes Übergewicht führt zu Entzündungsreaktionen in den Haarfollikeln, die daraufhin zugrunde gehen. Schon nach vier Tagen mit einer fettreichen Fütterung zeigten die Stammzellen der Haarfollikel Anzeichen von zellulärem Stress und Ermüdungserscheinungen.
Indem die Forscher die Genaktivität in den Zellen untersuchten, fanden sie heraus, dass dafür Entzündungsreaktionen verantwortlich waren, die einen bestimmten Signalweg in den Zellen unterdrückten. Durch eine gezielte Aktivierung dieses Signalwegs war es den Forschern möglich, den Haarausfall der Mäuse trotz fettreicher Ernährung zu stoppen.
Normalerweise erneuern sich die Stammzellen im Haarfollikel selbst – eine Voraussetzung dafür, dass die Haare kontinuierlich nachwachsen. Im Alter nimmt die Regeneration der Stammzellen ab, was zu einem Ausdünnen der Haare führt. Deshalb machte sich der Effekt von extremem Übergewicht und einer fettreichen Ernährung insbesondere bei alten Mäusen bemerkbar.
Quelle: DOI 10.1038/s41586-021-03624-x