10.01.2014
Kaum jemand redet offen über Juckreiz am Po, Blut im Stuhl, Fremdkörpergefühl oder Schmerzen beim Stuhlgang. Die Ursache für die Beschwerden können vergrößerte Hämorrhoiden sein. Wer erstmals oder über längere Zeit solche Beschwerden hat, geht damit am besten zum Arzt.
Jeder Mensch hat Hämorrhoiden: Das sind Gefäße am Po, die den Darmausgang abdichten. Schmerzhaft werden sie erst, wenn sie sich vergrößern oder verändern. Ein spezialisierter Arzt, in diesem Fall der Gastroenterologe, kann feststellen, wie stark die Veränderung dieser Gefäße ist, und einschätzen, ob eine OP vonnöten ist. In leichteren Fällen kann er die Gefäße z. B. veröden. "Eine Selbstmedikation von Hämorrhoidalleiden ist nur sinnvoll, nachdem schwerwiegende Erkrankungen ausgeschlossen wurden", sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer.
Für die Selbstbehandlung vergrößerter Hämorrhoiden werden oft Salben, Zäpfchen oder Analtampons verwendet. Die Präparate können die Beschwerden lindern, verkleinern die erweiterten Blutgefäße aber nicht. Zäpfchen gegen Beschwerden im Enddarm werden nur so tief in den Darm eingeführt, dass sie noch mit dem Finger ertastet werden können. Besser fixieren lassen sich Zäpfchen mit einer Mulleinlage, Analtampons genannt. Salben gegen Hämorrhoidalleiden können je nach Präparat äußerlich und/oder innerlich aufgetragen werden.
Gegen Juckreiz und Schmerzen helfen Lokalanästhetika. Sie wirken innerhalb von Minuten örtlich betäubend. Sie sollten aber nur wenige Tage lang angewendet werden, sonst können sie die Schleimhaut irritieren. Wenn die Analschleimhaut brennt oder nässt, werden oft Gerbstoffe eingesetzt. Sie wirken zusammenziehend und blutstillend. Verwendet werden unter anderem Extrakte aus Hamamelis. Auch Sitzbäder mit Kamillenblüten, Eichenrinde oder Gerbstoffen können gegen die Analbeschwerden helfen. "Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker die richtige Anwendung erklären. Jede Apotheke bietet diskrete Beratungen an, zum Beispiel in einem separaten Raum", sagt Benkert.
ABDA/RF