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13.07.2023
Neben Friseurinnen, Kosmetikerinnen oder Buchhalterinnen könnten auch Beschäftigte im Einzelhandel sowie in der Bekleidungs- und Baubranche gefährdet sein. Dabei könnten bestimmte Stoffe, denen die Frauen während der Arbeit ausgesetzt sind, eine Rolle spielen.
Für die Studie wurden 491 Frauen mit Eierstockkrebs nach ihrem beruflichen Weg befragt und mit 897 Frauen ohne Eierstockkrebs verglichen. Diejenigen mit Eierstockkrebs hatten häufiger ein niedriges Bildungsniveau, hatten für eine kürzere Zeit mit der Pille verhütet und hatten keine oder weniger Kinder als die Frauen in der Vergleichsgruppe. Dies sind bekannte Risikofaktoren für Eierstockkrebs.
Darüber hinaus zeigte sich, dass in bestimmten Berufen häufiger Eierstockkrebs auftrat: Eine zehn oder mehr Jahre andauernde Tätigkeit als Friseurin, Kosmetikerin, in verwandten Berufen und im Baugewerbe verdreifachte das Risiko, während eine Beschäftigung für mindestens zehn Jahre in der Buchhaltung mit einem doppelten Risiko verbunden war. Eine lang andauernde Beschäftigung in der Bekleidungsindustrie war mit einem um 85 Prozent höheren Risiko für die Erkrankung verbunden, Arbeiten im Verkauf mit einem um 45 Prozent und im Einzelhandel mit einem um 59 Prozent erhöhten Risiko.
18 verschiedene Substanzen erhöhten das Risiko um mindestens 40 Prozent, wenn Frauen ihnen bei der Arbeit mindestens acht Jahre lang ausgesetzt waren. Dazu gehörten Talkumpuder, Ammoniak, Wasserstoffperoxid, Haarstaub, synthetische Fasern, Polyesterfasern, organische Farbstoffe und Pigmente, Zellulose, Formaldehyd, Treibgase sowie Chemikalien in Benzin und Bleichmitteln. Friseurinnen, Kosmetikerinnen und Frauen in verwandten Berufe waren 13 dieser Substanzen am häufigsten ausgesetzt. Unklar bleibt, ob der Zusammenhang mit Eierstockkrebs durch einzelne Substanzen, eine Kombination oder andere Arbeitsplatzmerkmale begründet ist.
Quelle: DOI10.1136/oemed-2022-108557